lunes, 21 de marzo de 2016

TABEA XENIA MAGYAR [18.275]


Tabea Xenia Magyar 

Poeta, artista performance y coreógrafa en Berlín. Forma parte del colectivo berlinés G13, así como del colectivo de artistas performance BlingBlingRecycling Collective. Sus textos han sido publicados en las antologías 40% paradies. poemas del colectivo G13 (luxbooks) y G13. das war absicht (editorial SuKuLTuR). En 2013, junto con Tristan Marquardt, resultó ganadora del Premio de Poesía de Feldkirch (Austria). Desde septiembre de 2014 intenta escribir un poema y hacer un dibujo cada día, proyecto que ha bautizado como 1+1



like origami gone wrong


I

ya que se ha abierto o doblado
un salto de placas tectónicas / tu lengua
hacia arriba tapa el paladar, tierra baldía
no consigues ni jadear ni toser
para eso giran los brazos, como si fueran pequeñas hélices
en una pelea violenta, algo se
mueve, los postes caen en los alrededores
y se arrastran los teleféricos, los alerces emigran
junto con los prados, tus manos sudorosas
buscan en la mochila, la cremallera ha cogido
un pez varado, quizás sí habría sido mejor
que fueras bióloga marina, aún puedes
encontrar la pregunta, cuando el valle se desmorona tras de ti
te la quitas, úntate bien los ojos
ahí hay un pliegue pegado a las aristas


II

más rápido sobre- o expulsión, como los alpes
en el momento de plegarse, eres demasiado callada para estar aquí
todas las hondonadas desnudas solo fingidas
hay uno sobre un pie y no quiere quitarse
garabatos, si hombre o mujer / en un movimiento en blanco y negro
arquetipos anticuados, nieve y dos demonios
“mis sueños” dices “hace tiempo que se helaron”
una arquitectura estática de papeles fríos
pintó lágrimas delicadas prolíficas
el campo de lo posible, de la innovación
conduce en empujones hacia el azul de esto y tú estás
de pie con una de las dos piernas posibles
en un lecho vacío de vómito


V

los muñones emergen, una mejilla
se desliga de su dueño
y se convierte en aire, apesta, tú giras
te vuelves, pero un segundo pie
sigue pegado a tu pie
y un muslo se adhiere a una pierna
en medio de la espalda de abajo
aquí la piel debería abrirse de verdad
allí cerrarse, tiene un proceso de secado
asaltado por los bordes
y de dónde vino esa vibración profunda
como si tu cuerpo diera a luz a otro cuerpo
hubo una fiesta en vuestros vasos
que alguien canceló más tarde
metido en el cuarto de la limpieza

TRADUCCIÓN: CARLOS CATENA 
http://latribudefrida.com/poesia/las-bestias-del-corazon-10-poetas-jovenes-de-alemania-ii/



1207

das leben ist ein einzelgrab
mit desolater zeichensetzung

der himmel ist der hintergrund
auf einem foto

flieht man an die öffentlichkeit
flieht man ins private

indes: gedunsen
ist nicht gleich gefesselt

was wir können: sitzen
bis die blase platzt

wir sind für möglichst viel
mit kinderstimmen unterlegtes

ein zuhause braucht
ein neonlicht

niemand fragt mehr
wo der schnee liegt

verschwunden ist
der weinerliche kommissär

und die menschheit darf
vor ihre hütten treten

tief im mund
herrscht feiern vor



2-1110

ich habe mich in laken eingehüllt. sie riechen
weich. auf dem hof die hunde im zwinger.
durch die laken dringen geräusche vom kind.
das kind will nicht essen. das kind ist eine katze
die verlangt, dass man sie streichelt.

ich habe begriffe wie legosteine:
tanne, die sich im grauen wetter wiegt,
die reihenfolge schuppen, zaun, feld
und dahinter der friedhof, wo meine familie liegt.
und ich habe ein beziehung dazu.

die grossmutter schilt in die stille.
das klopfen der kohle im keller klingt
hohl aus der heizung. unter den laken
kriecht wärme den körper entlang.

ich gebe dem kriechen im kopf nach.
katze und kind sind mir egal,
die temperatur des zimmers und meine
gleichen sich. ich versinke in ihm.



Textkette 6 – Biesenbrow

Dies ist der Anfang einer Textkette, die während eines gemeinsamen Urlaubs in Biesenbrow in der Uckermark begonnen wurde. Jeder Text reagiert auf den unmittelbar vorhergehenden, ohne die Texte davor zu kennen. Mitgeschrieben haben an dieser Kette bis jetzt Max, Tabea, Kowka und Tristan.


(6.1)

ich gebar im traum ein kind, das war tot,
als es zur welt kam und affenähnlich,
das gesicht nach unten gewandt lag es
sehr flach auf der erde, ich weiss noch,
ich hatte schreckliche angst und es
fiel mir erst spät am tag wieder ein,
als ich ass, ich ass wurst, plötzlich fiel
mir das ein, ich wollte es wieder vergessen,
aber das kind blieb für den rest des tages
sah ich frauen und männer, sie trugen
vor der brust ihren sprössling,
es war kalt und die sprösslinge manchmal
vor schichten beinahe nicht sichtbar,
ich dachte wie wäre das, wenn sie andere
dinge da trügen, beschützt, einen bund
kirschzweige z.b. und wie ich jetzt schreibe
liegts mir wieder am brustkorb
als würde jemand mit zwei flachen händen
draufdrücken und hinter den ohren
fühle ich mich verletzlich.
ich wünschte ich könnte dir das erzählen
und lieber noch dass du mich wiegst,
dass wir das zusammen aufwiegen.


(6.2)

im traum wächst uns ein zweig
aus dem schädeldach
daran hängt ein toter spross

mit leuchtenden händen
läuft vormittag durch die halden
zerdrückt das wolkenmoos

in den körben unserer brust
suchen wir nach einem anfang

wissen nicht wo zu graben
und sollten wir etwas finden
wissen wir nicht, wollen wir es behalten


(6.3)

was wir sehen, wenn dunkelheit kommt, sehen unsere träume anders.
nimmt vormittag form an, zeit in ihrer zigsten jugend gestalt.
das licht konzentriert sich auf den himmel.
wolken sind die unklaste form von wasser.
könnten wir in ihnen graben, wir grüben.


(6.4)

sie würde ihr büro verdunkeln, kleine fläche
von der hohen decke hatten sie ihr weniger
nicht geben können, fensterflügel derer angesichts
sie immer wissen wollte welche kleinen leute
die bewegen konnten, legten sich gelenk zusammen
eine seidenbrille lieh ihr den gewünschten blick
doch was sie wirklich sah in stunden schlaf
das wusste sie am ende nicht mehr

sie hatte den gedanken zu oft schon gehegt
um ihn nicht irgendwann in tat zu setzen
dachte sie und war erstaunt als sie erwachte
und zurücksah auf die erste sprechzeit
die sie effektiv verschlafen hatte
ob von diesem vormittag mehr bleiben würde
in der eigenen historie, terminanwärter
hätte sie durch brillenstoff genausogut gesehen

um wirklich wach zu werden durfte sie des lichts
und breitete die fensterflügel weit nach außen
die verharrten selbständig in dieser stellung
wie im wissen dass es einer wüsten brise durfte
scheibe rahmen fensterkreuz emporzuheben
draußen sah sie lauter licht nur himmel
alles irdene ihr nähere ging diesem eindruck unter
oben staute etwas, sickerte diffus herunter

und sie konnte nicht umhin zu denken: ultramarin
als farbe steht für sich und sagt
im monochromen spektrum alles aus
braucht keine wörter, wolken trüben ein
von fleckförmig bis großschlierig
und sollen für sie unklar wasser sein
die farbe büßt sofort an tiefe, alles irdene
ihr nähere lag langsam wieder frei

so rückte auch die imposante seitenfront
an der sie stand von neuem in ihr blickfeld
wenn sie rauch- als wolkenschwaden
und als gräber ansah
passte die bewegung die es brauchte
führte sie in wieder ultramarine tiefe
und sei es nur durch einen schacht
in dem sie ihre blicke bündeln konnte





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