jueves, 31 de marzo de 2016

RIKE SCHEFFLER [18.351]


Rike Scheffler 

(Berlín, Alemania  1985), compagina poesía y música. Ha publicado en diversas revistas y antologías, y con sus poemas construye canciones escénicas y esculturas sonoras. Para ello colabora con distintos artistas de distintos campos como el teatro, el jazz, el pop, la ópera o la performance. Es miembro del colectivo berlinés G13. Estudió Psicología y Literaturas Comparadas en la Freie Universität Berlin y Escritura Creativa en el Instituto Literario Alemán de Leipzig. A finales de 2014 la editorial berlinesa kookbooks publicó su poemario der rest ist resonanz. Actualmente trabaja en un ópera junto al compositor y clarinetista Claudio Puntin. www.rikescheffler.tumblr.com



una silueta de tiza, guijarros, mira, así yací yo:
empapada por el agua, miembros, luz. se ve
en las fotos. conclusiones erróneas, desde arriba.
parada, frente a las vistas, nada que decir.
cuando seguimos por el camino, nadamos junto a la pasarela,
con brazadas limpias desde el pecho, otra vez en la orilla:
hombres en camisa. caza intuitiva, rastrojos,
caras, sí, la pesca. sentada en el cañaveral,
lo escucha todo. ahora, en invierno, se queda en el coche.
acelera, y recorre el lago. siente
un pinchazo en la espalda si alguien le pregunta.



*


empujas con el taco lo accesible, lo redondo,
el temblor, de manera retrospectiva casi solo.
según el instinto lúdico, compruebas tu camino, como si
bastara con dos dedos: fieltro verde claro. besas
cada lado, solo por suerte. alguien estuvo aquí
antes que tú. trucos. a pesar de las intenciones y la teoría
confundes la táctica con el guante. polvos.
bizqueas y ves: el de enfrente se apunta.
casualidad? alegría? empieza otra vez, como para
la última protesta. te pierdes, y disfrutas de lo
indecente. dices, había muy poca luz.



*



taunus, último pueblo antes del pueblo, esta vez
no hay reglas. mi cuerpo entramado, tiene prisa,
y nosotros, de cerca, esperamos. estamos empezando
a comprender. que el azafrán es cobarde. florece tan silencioso,
por todos lados. entonces quién nos guarda rencor por la visión amplia,
la vieja tía impaciente, nos sujetaba la cabecita
durante la noche. tú los libros, yo el llanto.
el rodeo sobre las consonantes. cuando cansada
golpea la trampilla, el callejón de abajo, casi nuevo.

TRADUCCIÓN: CARLOS CATENA 
http://latribudefrida.com/poesia/las-bestias-del-corazon-10-poetas-jovenes-de-alemania-ii/



Textkette 1 – Biesenbrow

Und noch ein Teil einer Textkette, die unter Anderem während der zwei gemeinsamen Schreiburlaube von G13 in Biesenbrow in der Uckermark 2015 entstanden sind. Die Zahlen vor den Texten diente nur der Zuordnung und steht in keinem Bezug zu den anderen Reihen. Jeder Text reagiert auf den unmittelbar vorhergehenden. An dieser Kette mitgeschrieben haben bis jetzt Rike, Lea,  Max, Kowka, Tabea und Rebecca.


1.1

versuchen sie es mal mit einer auf festem fließ gewachsenen seestaude
ihrem rumpf, der angluckst, berühren sie ihre zehen. diesen boden
wie schnee. huch. so schlüpfrig. und doch so schön. anemonen knüpfen
ihnen den schuh, beruhigen sie mit umgebung. gebieterisch grün.
sie beginnen zu trödeln. als hätten sie gewusst, wie hier unten die scham,
naja, die erwartung verläuft vor den augen, ein guckloch, unerreichtes
wie stuck. sie hatten ziele. deshalb sind sie ja hier. und immerhin
blinzelt der schnieke stiefel nun an ihren füßen, macht das nass sie
auch stark. merklich fluide vom dumpfen rumpeln schwirren sie mit uns.
merklich geschickt. für stunden kein mucks, nur gurgelndes trinken.
trinken, ja, sie verschlucken sogar einen fisch. in gänze, bis zu den gräten,
sie nehmen sein wesen, seinen glanz für sich an. den silbernen fang. zeigen
kein zeichen von reue. wie wehmütig ducken sich da seine schwestern
vor ihrem mund. diesem dunklen flunkern, diesem schlund. sie lenken ein.
erschwimmen das nächste, faustrunde wunder. vor ihrer nase, gleich da.
sie schwupsen es an, alraunen die brauen, mit ihrem wispern treten sie luft.


1.2

warte bis zum mai, dir einen unterstand zu bauen
dann kommen die mücken, bilden einen raum
unscharf an den rändern, schrauben dir ein bett zusammen
aus gebieterisch grün, solltest du durst bekommen
vom zuschauen, such die fischzucht unweit der volumen
ein becher wasser fülle in den magensack
von quadrat zu kubik, erhöhe die leitfähigkeit
werde hohlwelt, lebensraum für anemonen und schleie
warte bis zum mai, bis die ameisen, abgeblühte feldforscher
dich mit ihren nachtsichtgeräten umstellen
streifen auf den körper laufen, schnittkanten maskieren
für den eingriff der ohrenkneifer und hirschkäfer
ja, insekten sind distributive gemeinschaften
und als solche brauchen sie regelmäßig einen skandal
die selbstwahrnehmung zu stabilisieren
warte bis zum mai, wenn die vegetation ihrem dasein
als requisite mit bestimmbarem umriss entkaumt
silbern wird wie erreichbarer stuck
sorge dich nicht, wenn du im rachen ein kitzeln fühlst
es ist die anemone, vorbotin deiner kollaboration


1.3

im base camp: fusslige logik, ein schwarm in auflösung begriffenes licht. dessen schnittkanten sorgfältig vorgezeichnet, aus mangel an schere jedoch obsolet. prise stabilität, die bewegung nicht ausschließt, die sie möglich macht. wie fünf sekunden streicheln, eine geste, wenn man sie braucht. wenn wir ehrlich sind, war niemand wegen der berge hier. sie stopften die gegend wie drohgebärden, die hässlichste form von unmäßigkeit. gequetschte verhältnisse, denen nur ausredehalber aufmerksamkeit galt: weil es dinge gibt, die man nur dazu kriegen, aber nie alleine haben kann – wie schuhkartions oder käsepapier – brauchen wir berge. als vorwand für eigentlichkeit, der wir requisit stehen können. performing together with the light: then we are able to be objects. ein unterschied, wie von quadrat zu kubik. nur andersrum.


1.4

auf dem weg zu einer hochzeit von freunden die richtige abfahrt hinter sich lassen und weiterfahren. im tiefer liegenden sportwagen sitzen mit dieser farbe von licht zwischen zwölf und zwei. sich durch die leuchtend über die ebene ausgekippte milch bewegend tendenz zur wasserwaage. die augen auf der leerzeile der straße würde ich dich fragen woher wir eigentlich wissen, dass steine nicht heimlich ihre plätze wechseln des nachts würde ich dich fragen, auf welche weise eine zufällige geste ihr adjektiv verliert. liegt dazwischen eine sorgfältig gezogene schnittkante oder die hektischen minuten der notaufnahme? you cannot understand them without knowing their subscriptions. ärzte wären sicherlich besorgt vom flachen herzschlag der horizontlinie, den uns umgebenden verlust von flüssigkeit. und doch bleiben wir unversehrt, solange es dinge gibt wie refills, freunde, ihr uneingeschränktes vertrauen, dass wir zu ihnen zurückkehren werden.

(für m.)


1.5

roadmovie. roadkill. refill.
horizon. heartbeats. hence.
friends. from. fortnight.
manifestation. migraine. manual. (man)
sore. soaring. subscription.
appeal. abortion. awesome.
liquid. lover. light.

over. out. on.


1.6

schrot auf urvieh schrotgestillt
den leerlauf nachzuladen riemenknüll
die hochreizung durch harzer bieter
häns und fränz sind fromm bis hin
zum fortneid (lego oder playmobil)
man lässt eichen und maigrün mähen
soor auf dem rachenring ist wie mit einem
saab in der krypta stehen, bitteschön:
ein pilz an bord im ölsumpf
bei lankwitz sind lawa und leid vereint

ich hoffe morgen springt das auto an


1.7

verschrottete stille ich habe
versäumt ein manifest
zwischen den ohren aufzuziehen

eine art vorgeschichte
ein ganzes leben währenddessen
legte ich kanalsysteme
unter deinem sprechen an

und erst gestern kürzte ich
mein haar wie jedes klischee
neuanfänge einleitet

ein handlicher tornado
stanzt muster vor meine füße
und der äquator ruht
sich aus von der distanz

bist du noch immer
erklären mir bildschirme
ein zweifelhaftes phänomen

ich interessiere mich für mehr dinge
als es dinge gibt
die sich für mich interessieren




#klingtwiepollesch

es regnet, regnet, reg dich nicht auf, wir gehen
mitten durch den schnee. um uns stehen narrative,
füchse schmiere, exzellentes personal.

für liebe sind wir groß genug. wie das? na, einfach:
ja zu dingen mit gesicht. zu andern nicht. teilhaben
an restbeständen. ich würd die gern ändern- du,

schussel mit dem honigohr, wirfst mein ego,
dummes mono -fast wär die struktur aufgegangen,
da kommt der vorhang- wischt, wischt.





#schwan

wenn ein tier einen mythos trägt
als kette, federn um den eigenen hals,
geht es dann stolzer, oder beschwert?

ich bin der schwan, der topflappen klöppelt.
wenns eng wird für die hand, dreh ich die spitzen
in jede richtung, verdreh mir den hals.

man kann nicht erkennen, ob ich per hand
oder per maschine klöppel. ich bekomme nur
zu hören, dass das ergebnis beeindruckend ist.

ich knüpfe, kreuze, schlinge die fäden, finde
die kanten dekorativ. bis sie mir zu nah kommen,
mich verspulen, zum rand, ufer vom kissen.

kürzlich wurde ein spaziergänger in münchen
mit einem schwan erschlagen. die täter? unbekannt.
ihre hände sind bestimmt immer noch weiß.





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